Biographie

1908
am 20. Mai in Wollstein (damals preußische Provinz Posen, heute Polen) geboren

1919
nach Anschluss Posens an Polen Übersiedlung der Familie nach Halle an der Saale

1925-29
Studium der Medizin, daneben als Maler und Zeichner tätig. Erste Veröffentlichungen von Auftrags- und freien Arbeiten in der Saale-Zeitung und den Halleschen Nachrichten

1930
Abbruch des Medizinstudiums und Umzug nach Berlin. Meisterklasse bei Emil Orlik an den „Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst“, Abbruch nach einem Semester. Förderung durch Max Slevogt bis zu dessen Tod 1932. Kontakte in die Kunstszene und erste wichtige Porträtarbeiten

1931
Ausstellung in der „Juryfreien Kunstausstellung“ in Berlin mit Porträts von Max Slevogt, Max Liebermann, Max Reinhardt und Heinrich George

1934
Studienaufenthalt in der Villa Massimo in Rom

1935
Stipendium der Abraham-Lincoln-Stiftung

1936
Hessischer Staatspreis verbunden mit einem Stipendium der Akademie Kassel

1937
Das Gemälde „Hyäne in der Nacht“ wird in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München ausgestellt. Kallmann bleibt in Berlin, lebt jedoch isoliert. In den folgenden Jahren Ausstellungsverbot und bescheidenes wirtschaftliches Überleben durch die Unterstützung privater Sammler

1939
Ausstellung in Paris in der Galerie Charpentier. Bekanntschaft mit Pablo Picasso und Marc Chagall, die er porträtiert

1939/40
Ateliernachbar von Käthe Kollwitz in Berlin. Während des Krieges Porträts berühmter Schauspieler, darunter Elisabeth Flickenschildt, Heinrich George und Bernhard Minetti

ab 1940
Regelmäßige Aufenthalte in Tarranz / Tirol, ab 1944 dort ständiger Wohnsitz

1943
Die geplante Ausstellung in der Galerie von der Heyde in Berlin wird am Vorabend der Eröffnung durch Bombenhagel zerstört

1945
Zu Kriegsende ist nahezu das gesamte Frühwerk zerstört oder gilt als verschollen, insgesamt Verlust von 364 Ölbildern durch Kriegseinwirkung

1948
Berufung zum Professor an die Kunstakademie in Caracas/Venezuela. Staatsauftrag für ein neues venezolanisches Wappen und für ein Porträt des Staatsgründers Simon Bolivar. Kallmann bereist Südamerika und porträtiert dessen Bewohner sowie den Künstler Armando Reveron

1952
Rückkehr nach Deutschland, wo er sich in Pullach bei München niederlässt. Beginn bedeutender Porträtaufträge, darunter Theodor Heuss (1956) und Konrad Adenauer (1963). Als erster Papst beauftragt Johannes XXIII. einen protestantischen Maler mit einem Bildnis (1959). Zudem porträtiert Kallmann zahlreiche Schauspieler, Wissenschaftler, Musiker, Schriftsteller und Industrielle

1960
Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum, Köln

1973
Bayerischer Verdienstorden

ab 1974
Vizepräsident der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung e.V.

1975/76
Ausstellung von Schauspielerbildnissen und Landschaften im Theatermuseum München

1977
Goldene Medaille der Humboldt-Gesellschaft

1980
Veröffentlichung der Autobiographie „Der verwundbare Stier“

1984
Gründung der „Prof. Hans Jürgen Kallmann-Stiftung“

1989
Baubeginn des Kallmann-Museums in Ismaning

1990
Großes Bundesverdienstkreuz

1991
am 6. März stirbt Hans Jürgen Kallmann in Pullach

1992
am 16. Juli Eröffnung des Kallmann-Museums