Das Kallmann-Museum

Das Kallmann-Museum, das idyllisch im alten Schlosspark von Ismaning gelegen ist, gehört zu den besonderen Kleinoden in der oberbayerischen Museumslandschaft. Es wurde 1992 gegründet und ist im Nachbau einer klassizistischen Orangerie aus dem frühen 19. Jahrhundert untergebracht, die sich bis 1983 an gleicher Stelle befand. Das Stiftungsmuseum ist dem Werk des Malers Hans Jürgen Kallmann (1908 – 1991) gewidmet, das regelmäßig in umfangreichen Präsentationen vorgestellt wird. Daneben werden auf einer Ausstellungsfläche von rund 400 qm jährlich mehrere Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst gezeigt.

Der Schlosspark ist nicht nur die grüne Lunge Ismanings, sondern auch ein Kulturdenkmal, das über den Ort hinaus Bedeutung hat. 1807 wurde der vormals barocke Park vom Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell zum Englischen Garten umgestaltet. Er stellt als kleine private Anlage des bayerischen Hochadels eine interessante Variante der Sckell‘schen Gartenkunst dar. Obwohl einige Eingriffe des 20. Jahrhunderts erkennbar sind, haben sich die Struktur des Parks, die historische Wegeführung und die Anordnung der Baumgruppen erhalten. Der wertvolle Baum- und Pflanzenbestand wird sorgsam gepflegt und behutsam verjüngt.

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Der Stifter

Hans Jürgen Kallmann erlangte vor allem durch seine psychologisch einfühlsamen Darstellungen bedeutender Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik Bekanntheit. Neben Porträts umfasst die Sammlung des Kallmann-Museums, von der eine Auswahl permanent im Museum zu sehen ist, außerdem Landschaften, Tierbilder und Interieurs aus allen Schaffensphasen des Künstlers.

Topiary

Anlässlich der BUGA 2005 hat der amerikanische Künstler Matt Mullican (* 1951) für den Ismaninger Schlosspark die Arbeit „Topiary“ entworfen. Die begehbare Installation, die vor dem Kallmann-Museum gepflanzt wurde, besteht aus Buchenhecken. Sie lässt Assoziationen an ein Labyrinth, aber auch an einen Stadtplan oder architektonischen Plan zu. Eine weitere Installation Mullicans in Ismaning besteht aus einer Folge von 15 skulptural zugeschnittenen Buchenbäumchen, die den Weg vom Schlosspark entlang dem Ismaninger Grünzug bis zum Bürgerpark markieren.

„Topiary“ ist das englische Wort für die „ars topiaria“, die seit der Antike gepflegte Kunst, aus Büschen, Bäumen und Hecken durch Formschnitte künstliche Gebilde zu schaffen, eine Kunst, die im Barock eine besondere Blüte erlebte. So gab es auch im Ismaninger Schlosspark, der im 19. Jahrhundert zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet wurde, in der Barockzeit entsprechende Formschnittbäume und -hecken. Die Installation „Topiary“ bietet damit vielfältige Verweise auf die Geschichte der Gartenbaukunst sowie auf die Geschichte des Ismaninger Schlossparks.

Trägerschaft

Träger des Kallmann-Museums ist die Prof. Hans Jürgen Kallmann-Stiftung in Ismaning. Der laufende Betrieb des Museums mit seinen regelmäßigen Wechselausstellungen wird durch Zuwendungen der Gemeinde Ismaning, des Landkreises München, der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, der Volksbank Raiffeisenbank Ismaning sowie des Bezirks Oberbayern ermöglicht.