Herbstball – Die Kunstakademie zu Gast im Schlosspavillon

24. September – 6. November 2022
Eröffnung: Fr., 23. September, 18 Uhr
Galerie im Schlosspavillon

Mit Arbeiten von: Diana Galli, Anna Hölzl, Anna Lena Keller, Lara Koch, Regina Rupp und Kay Yoon.

Zum zweiten Mal zeigt das Kallmann-Museum im Schlosspavillon Arbeiten von jungen Künstlerinnen der Kunstakademie München. Die Ausstellung umfasst Skulpturen, Schmuck und Gerät, Bodenarbeiten, kinetische Objekte und Installationen, die auf ganz unterschiedliche Weise um die Vorstellung eines festlichen Tanzballs kreisen und damit auf den historischen Raum Bezug nehmen. Die Werke wurden im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs durch den Akademieverein München ausgewählt.

Ein festlicher Ball war nicht nur in früheren Zeiten eine große Attraktion, sondern auch heute noch verbinden wir mit ihm eine feierliche Atmosphäre, denken an üppigen Schmuck, prächtige Kostüme und barocke Räume. Die mittlerweile klassizistischen Räumlichkeiten des Ismaninger Pavillons, der früher als Teehaus und in späteren Zeiten zum Billard spielen genutzt wurde, lassen einen Hauch solcher Festivitäten früherer Epochen aufscheinen.

Dabei ging es häufig nicht nur um das reine Vergnügen, sondern auch darum, sich einer exklusiven Gesellschaft zu präsentieren, wodurch Verbindungen geknüpft und Ehen arrangiert wurden. Besonders für junge Frauen waren diese Art Veranstaltungen also von existenzieller Notwendigkeit. Die sechs jungen Künstlerinnen, die an der Akademie der Bildenden Künste München in verschiedenen Klassen studieren, fühlen der Thematik des Balles nach und verleihen ihr in jeweils eigenständiger Arbeitsweise Ausdruck.

Anna Hölzls Bodenarbeiten aus Spiegeln und schwarzem Glas spielen nicht nur mit der Vorstellung, sich vor dem Ausgehen zurecht zu machen und eine bestimmte Rolle anzunehmen, sondern sie reflektieren auch den Raum, verleihen ihm zusätzlichen Glanz und erinnern zugleich an verschüttete Flüssigkeiten oder Positionsmarkierungen beim Tanzen. Regina Rupps mit Wasser gefüllte Ringe sowie ihre humorvollen Abgüsse von Besteck und einem Überraschungsei verweisen auf festlich gedeckte Tafeln oder auch Fabergé-Eier und hinterfragen die Vergänglichkeit von materiellen Werten. Anna Lena Kellers rätselhafte, reduzierte Tierwesen tragen, gleichsam im Raum tänzelnd, mit ihren vielen Beinen Beweglichkeit in sich. Diana Galli wiederum beschäftigt sich mit festlichen Stoffen, aber auch mit der Form von Tanzschuhen sowie damit, der eigenen Bewegungsfreiheit Grenzen zu setzen. Lara Koch greift in ihren teilweise kinetischen Skulpturen musikalische und rhythmische Themen auf, während Kay Yoons gestapelte Stühle an die Aufräumarbeiten nach einem Fest denken lassen.