Farbzeit – Bildsegler: Armin Saub, Heinz Weld 

21. Mai bis 3. Oktober 2011
Eröffnung: Freitag, 20. Mai, 19:00 Uhr

Installation im Kallmann-Museum, Schlosspavillon und Schlosspark

Armin Saub, geboren 1939 in Saarbrücken, 1959-61 Studium an der Werkkunstschule Saarbrücken, 1961-67 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Glette.

Heinz Weld, geboren 1943 in Lilienfeld (Österreich), 1961-67 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Henselmann.

Die beiden Künstler lernten sich in der Münchner Künstlergruppe „Kollektiv Herzogstrasse“ (1975-82) kennen. Die gemeinsame Arbeit an Bildraumobjekten und Rauminstallationen (darunter „Begehbare Malerei“ in der Lothringerstrasse, 1980) wurde nach Auflösung der Gruppe mit anderen Materialien und in veränderter Form weiterentwickelt. Ab 1983 entstanden die „Bildsegler“, parallel und in Verbindung mit anderen künstlerischen Arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Malerei, Graphik und  Bildhauerei. „Bildsegler“, schwebende Bilder, sind aus Malerei und Bildhauerei entstanden. Es sind mehrdimensionale Ereignisse, die sich aus sich selbst und aus der sie umgebenden Situation entwickeln. Sie bestehen aus farbigen Stoffen verschiedener Form und Struktur und aus Seilen, um diese Gebilde in Raum und Zeit festzuhalten und zu vernetzen. Man könnte sagen, „Bildsegler“ sind in die Luft gemalte Bilder, sie zeigen sich für kurze Zeit, wie eine Fata Morgana. Ihre bizarre Architektur irritiert den Betrachter und lädt zum Perspektivenwechsel auf die alltägliche Umgebung ein. „Bildsegler“ sind der plötzlich sichtbar gewordene Wunsch, mehr zu sehen und zu erleben als das, was man zu kennen glaubt. Ihre Fremdheit erinnert daran, dass Kunst in einer disziplinierten Welt als Kontrapunkt funktionieren kann. Die „Bildsegler“ erscheinen marginal und manchmal monumental mit ihrer Botschaft vom Zusammenleben zu entdeckender Zusammenhänge. Die simultan in wechselnder Umgebung entstehenden Räume der „Bildsegler“ blühen für kurze Zeit fast wie Pflanzen auf und verschwinden lautlos in der Realität. Für eine Weile bleiben sie als Nachbild gegenwärtig, eine flüchtige Erinnerung an etwas vermutlich Verlorenes.