Nina Annabelle Märkl – Antifragile Konstellationen

3. Februar bis 7. April 2024
Eröffnung: Freitag, 2. Februar, 19 Uhr

Nina Annabelle Märkl: Modular Scapes, 2022/23
Installationsansicht, Tusche auf Papier, Magnete, Aluminium gefaltet, Objekte aus Modelliermasse, Draht und Sprayfarbe
Foto: Erich Spahn, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Am Freitag, 2. Februar um 19 Uhr eröffnet das Kallmann-Museum die Ausstellung „Nina Annabelle Märkl – Antifragile Konstellationen“ in der Galerie im Schlosspavillon. Zu sehen sind Zeichnungen, Objekte und installative Arbeiten, die vielfältig miteinander verflochten sind.

Ausgehend vom zentralen Raum entwirft die Arbeit „Modular Scapes“ eine Landschaft aus gebogenen Aluminiumblechen, Cutout-Zeichnungen und Objekten, die sich zwischen organischer und künstlicher Erscheinung bewegen. Sockelstrukturen aus Plexiglas bilden dabei ein architekturartiges Setting, auf dem weitere Objekte angeordnet sind. Zwischen der Installation im Raum und großformatigen weißen Zeichnungen auf schwarzem Karton, die vor der ornamentalen Stoffbespannung des historischen Raums einen abstrakt-landschaftlichen Hintergrund bilden, entwickelt sich ein vielschichtiger Dialog, der typisch für das Werk Nina Annabelle Märkls (geb. 1979 in Dachau) ist.

Märkls Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen zwischen Zeichnung, Installation und Skulptur. Sie lösen die Grenzen der Gattungen ebenso auf wie in den Arbeiten selbst Figur und Gegenstand in zeichenhafte Kürzel übergehen, technische Fragmente in organische Körper, Erkennen in Nichterkennen, Gegenständlichkeit in Abstraktion, Nähe in Distanz. In ihrer Durchlässigkeit scheinen sich die Werke dabei in einem Kippmoment zwischen verschiedenen Realitätsebenen zu bewegen.

Die Betrachtenden nehmen die Arbeiten von Märkl fortlaufend in neuen Verknüpfungen wahr, wodurch diese auf eine offene, prozesshafte Weise befragt werden – die Durchlässigkeit des Wahrgenommenen, Gezeichneten und Gedachten ist dabei sowohl Stilmittel als auch grundlegendes Thema der Arbeit von Nina Annabelle Märkl.

Dabei bildet die Zeichnung den Kern und Ausgangspunkt der Arbeit: Sie ist zugleich Instrument und Gegenstand der Reflexion, indem sie mit einer Linie Gewichtungen verschiebt oder neu fokussiert und Wahrnehmungsstrukturen sowie die Konstruktion von Bedeutungszusammenhängen hinterfragt. Oft entstehen begehbare Raumzeichnungen oder Landschaften – Scapes –, in denen sich Objekte und Zeichnungen gegenseitig aufgreifen, befragen und vom tatsächlichen Raum in Räume des Möglichen fortführen. Die einzelnen Objekte sind dabei Agierende, die in unterschiedlichen Konstellationen unterschiedliche Rollen einnehmen. Die Betrachtenden werden in diesem ständigen Perspektivwechsel Teil eines Übersetzungsprozesses, der sich zwischen unterschiedlichen Medien und ihren Sprachen aufspannt.