Die letzten Häuser – Randzonen des Städtischen in der Kunst

11. September bis 22. November 2015
Eröffnung: Donnerstag, 10. September 2015, 19 Uhr

Ausstellungsansicht „Die letzten Häuser“; © the artists und deren Rechtsnachfolge; Foto: Kallmann-Museum

Max Beckmann, Peter Bialobrzeski, Friedrich Einhoff, Conrad Felixmüller, Otto Fischer-Lamberg, Franz Frank, Teo Gebürsch, Hans Goetsch, Willem Grimm, Wilhelm Hesselbach, Julius Hüther, Richard Janthur, Eric Johanson, Johanna Kandl, Joseph Mader, Josephine Mühlen-Schmidt, Gustav Alfred Müller, Otto Nagel, Peter Piller, Wilhelm Plünnecke, Carl Rabus, Erna Schmidt-Caroll, Paul Adolf Seehaus, Josef Seidl-Seitz, Rudolf Speemann, Hans Szym, Judith Siegmund, Hans Tombrock, Aloys Wach, Thomas Weinberger, Albert Weis, Max Zettler.

Das Kallmann-Museum freut sich sehr, eine umfangreiche Gruppenausstellung zu präsentieren, die sich dem Thema „Stadtrand“ widmet und damit die wenig bekannten, oft vernachlässigten Seiten der Städte in den Vordergrund rückt. Zu sehen sind neben rund 70 Arbeiten aus den 1920er und 1930er Jahren auch Werke zeitgenössischer Künstler. Als Randzonen werden dabei nicht nur die Peripherien und industrialisierten Zonen der Städte verstanden, sondern auch urbane Unorte wie etwa Unterführungen, Hinterhöfe und Bahngleise sowie soziale Randbereiche. So erlaubt die Ausstellung einen abwechslungsreichen Blick auf unsere Städte abseits von pulsierendem Großstadtleben, lebendigen Zentren und bekannten Sehenswürdigkeiten.

Seit den Anfängen der Industrialisierung hat die Urbanisierung stetig zugenommen, und heute leben mehr Menschen in Städten als je zuvor. Zugleich wurde auch die Stadt ein bevorzugtes künstlerisches Motiv. Standen dabei oft die schillernden, bunten, lebendigen Seiten des Großstadtlebens im Fokus, entwickelten sich schließlich auch die Randbereiche der Städte zum beliebten Bildgegenstand. Insbesondere während der Weimarer Republik erlebte dieser Themenkreis eine Blüte. Die wuchernde Großstadt und ihre Peripherie, an denen die „letzten Häuser“ der Städte, die häufig isoliert stehen, den Übergang in die Natur markieren, wurden ebenso beliebte Motive wie Darstellungen unbelebter Straßenzüge, von Hinterhöfen, Zweckbauten und Industrieanlagen. Zu diesem Themenkreis gehören aber auch Bilder, die sich sozialen Randbereichen wie Prostitution, Streiks und dem Elend der Arbeiterschicht widmen.

Doch nicht nur in den 1920er und 1930er Jahren, als mit den städtischen Randzonen oft soziale Probleme verknüpft waren, sondern auch heute noch beschäftigen Künstler sich intensiv mit Fragen des Städtischen und nehmen Randzonen und deren Architektur ins Visier. Die zunehmende Verstädterung sowie die Transformation und Diffusion des urbanen Raumes sind dabei ebenso Thema wie auch gescheiterte Utopien, die häufig mit der Architektur der Nachkriegsmoderne und ihren Großbaukonzepten in Trabantenstädten und Hochhaussiedlungen verbunden ist.

Die Ausstellung in Ismaning geht der künstlerischen Beschäftigung mit städtischen Randgebieten im 20. und 21. Jahrhundert nach. Dabei werden den Arbeiten aus der Zeit der 1920er und 1930er Jahre zeitgenössische Kunstwerke gegenübergestellt. So bietet die Ausstellung nicht nur eine historische Sicht auf die Situation unserer Städte vor rund einem Jahrhundert, sondern sie wirft außerdem Fragen danach auf, was das Urbane heute überhaupt ausmacht und wohin sich das stetige Wachstum der Städte zukünftig entwickeln wird.

Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Max Beckmann, Peter Bialobrzeski, Friedrich Einhoff, Otto Fischer-Lamberg, Franz Frank, Willem Grimm, Julius Hüther, Johanna Kandl, Joseph Mader, Josephine Mühlen-Schmidt, Otto Nagel, Peter Piller, Wilhelm Plünnecke, Carl Rabus, Erna Schmidt-Caroll, Josef Seidl-Seitz, Hans Szym, Judith Siegmund, Thomas Weinberger, Albert Weis, Max Zettler.

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