Schein und Wirklichkeit – Illusion, Licht, Ornament und Pracht. Barocke Elemente in der aktuellen Kunst

4. Mai bis 22. Juli 2012

Künstler
Ruth Biller, Henning von Gierke, Lilli Hill, Werner Mally, Hertha Miessner, Slava Seidel, Heinrich Weid, Yongbo Zhao

Slava Seidel: Sepia Theater, 2007, Sepia auf Leinwand, 125 x 150 cm, courtesy Galerie Jörg Heitsch; © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Barock und das zeitgenössische Kunstgeschehen sind um Jahrhunderte voneinander entfernt. Doch bei näherem Betrachten lassen sich im Denken, Empfinden und auch im rein formalen Bereich Gemeinsamkeiten finden.

Die heutige Kunst, die auch manchmal die „Post- Postmoderne“ genannt wird verbindet vieles mit dem Barock: die Lust am Prachtvollen, Sinnlichen, das Spiel mit Licht und Illusion, Übersteigerung und Dynamik – und im Gegensatz dazu Rationalität, Wissenschaftlichkeit und das Bewusstsein von der Vergänglichkeit alles Lebenden. Die Transformation von Kunstformen der Vergangenheit in Neues, Eigenes findet heute ebenso statt wie einst im 17. Jahrhundert. War es im Barock die Antike, die einen nachhaltigen Einfluss auf das künstlerische Schaffen hatte, so wird heute von den Erkenntnissen der Moderne über die außereuropäischen Kulturen bis hin zu den frühen archaischen Kunstformen das gesamte kulturelle Repertoire der Menschheit genutzt, verändert und neu in die künstlerischen Konzepte eingebunden.

Mit Werken von acht Künstlerinnen und Künstlern möchte das Kallmann-Museum einladen, sich spielerisch, geistvoll und sinnenfroh auf dieses Thema einzulassen, um vielleicht Neues zu sehen und zu erfahren.